Tabea Freitag

Sonder-Thema

Themen

  • Therapie nach sexueller Traumatisierung
  • Mediensucht und Medienmissbrauch
  • Integratives Behandlungskonzept der Internet-Sexsucht
  • Internet-Pornografiekonsum
    Auswirkungen und Prävention
  • Partnerschaft und Intimität
  • Identität und Würde
  • Ängste und ihre Überwindung

Veröffentlichungen

Einige der Inhalte und Seminar-Skripte finden Sie unter meinen Veröffentlichungen.

Sucht und Sehnsucht – Sexualität im Cyberspace

Psychotherapie der Online-Sexsucht

Internet-Pornographie und andere Formen medialer Sexualität sprechen eine Vielzahl von Bedürfnissen und Sehnsüchten an, können diese aber nur illusorisch, kickhaft und entleert von menschlicher Begegnung befriedigen. Eros lebt von Spannung. Spannung vor dem Geheimnis des anderen, der Herausforderung, Hindernisse zu überwinden, Spannung zwischen grundverschiedenen Persönlichkeiten und Bedürfnissen, Spannung in der Dialektik von Bindungs- und Explorationsbedürfnissen. Die Entwicklung von emotionaler Spannkraft und Bindungsfähigkeit wird erschwert, wo die exzessive Nutzung von anonymer kickhafter Instantbefriedigung die Spannung zwischen Bindung und Autonomie zu einem Pol hin auflöst. Die ständige Verfügbarkeit banalisierter und fragmentierter Elemente des Sexuellen, in der Eros seinen eigentlichen Reiz, sein Geheimnis und seine Spannung verloren hat, führt vielfach zu einer sinnentleerten Überdrüssigkeit, die nicht mehr befriedigt werden kann. Die Sehnsucht bleibt unerfüllt, so dass viele Konsumenten auf der ständigen Suche nach neuen, gesteigerten Reizen immer härtere Inhalte aufsuchen. Ein 14jähriger Junge: „Ich hab schon so viel gesehen, ich brauch schon was Härteres, was mich noch anturnt.“ Laut einer Studie des Bundesverbands pro familia (2006) haben bereits 16 % der 11-18-Jährigen illegale Gewaltpornografie, sexuelle Verstümmelung, Sodomie oder Kinderpornographie im Netz angeschaut. Die Zahl von Konsumenten, die täglich/ exzessiv pornografisches Material konsumieren, hat stark zugenommen. 16 % der männlichen Studenten nutzen täglich, 73 % mindestens wöchentlich „sexuelle Unterhaltungsangebote“ im Netz (Döring, 2009). Bei nicht wenigen Jugendlichen und Erwachsenen steigert sich die Erregungssuche bis hin zur Sucht.

 

Wie begegnen wir in der Therapie dieser noch weitgehend tabuisierten Thematik?

Welchen Einfluss hat die Macht der Bilder und Illusionen auf die partnerschaftliche Intimität und sexuelle Zufriedenheit sowie auf die Einstellung zu sexueller Gewalt? Neben Wirkungsforschung, Neurobiologie und der spezifischen Suchtdynamik werden diagnostische Kriterien und ein integratives Behandlungskonzept der Online-Sexsucht vorgestellt. Therapeutische Interventionen werden anhand von Fallbeispielen vermittelt und diskutiert. Auch Besonderheiten der Paartherapie werden thematisiert.

Therapieangebote

Verhaltenstherapie | Traumatherapie | EMDR | Therapie bei Mediensucht